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Lehrermangel: Landeselterninitiative für Bildung fordert bessere Rahmenbedingungen für Lehrkräfte, kleinere Klassen, mehr berufsbegleitende Unterstützung

Die Landeselterninitiative für Bildung fordert, die pädagogischen Rahmenbedingungen, unter denen Lehrer im Saarland arbeiten müssen, zu verbessern, um dem Lehrermangel entgegenzuwirken. Insoweit würden wir einen Wettbewerb der Länder untereinander begrüßen; es ist nämlich nicht in erster Linie das Gehalt, das zählt, meinen wir.

Im Saarland sind die Lehrkräfte zu stark belastet. Nirgends scheiden mehr Lehrkräfte vorzeitig wegen Dienstunfähigkeit aus dem Schuldienst aus, 35 % sind es, obwohl Abschläge bei der Pensionierung hingenommen werden müssen. Von allen Bundesländern belegt das Saarland hier den letzten Platz. Zu diesem Ergebnis kam der „Bildungsmonitor 2008“ des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. 

Lehrer haben unsere die Unterstützung, denn sie sind das Fundament des Bildungssystems. Schwerpunkte müssten auf ihrer praxisnäheren Ausbildung insbesondere für individuell förderndes Lernen und auf Supervision als berufsbegleitende Unterstützung liegen. Darüber hinaus brauchen Schulen eine effiziente sozialpädagogische und (schul)psychologische Beratung, die als Unterstützung des Lernens aufgebaut ist. In kleineren Klassen und bei mehr pädagogischem Freiraum für die Rhythmisierung des Schultages können Kinder besser und individueller gefördert werden: Lerndefizite und individuelle Probleme von Schülern können rascher und klarer erkannt werden, sie können umfassender und gründlicher aufgearbeitet werden.

Im Saarland sind nach nach unseren Vergleichen die Klassen zu groß. Im Durchschnitt waren im Schuljahr 2007/08 mit 25,5 Schülern pro Klasse an allen allgemein bildenden Schulen (Sekundarstufe I) die zweitgrößten Klassen aller Bundesländer gebildet (Gymnasien: 27,7 Schüler je Klasse = 10. Platz unter den Bundesländern; Erweiterte Realschulen: 22,5 = zweitschlechtester Platz; Gesamtschulen 27,8 = zweitschlechtester Platz). Das bringt mit sich, dass die Betreuungssituation und damit auch die Möglichkeit des individuellen Lernens und Förderns für die Schüler im Saarland durch eine unzureichende Personalausstattung der Schulen (Sekundarstufe I) bundesweit mit am schlechtesten ist.
(Nachweis: Statistisches Bundesamt „Bildung und Kultur“ Schuljahr 2007/08, Fachserie 11, erschienen Oktober 2008)