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Eltern begrüßen Ganztagsschulabsichten des Ministers - Kritik an Einführung von "Schulgeld"

8.10.2010, Medienmitteilung

Die Landeselterninitiative für Bildung hat die Ankündigung von Bildungsminister Kessler, zusätzliche echte Ganztagsschulen beginnend im Schuljahr 2011/2012 einzurichten, und das dazu vorgelegte Eckpunktepapier des Ministers ausdrücklich begrüßt. "Es ist eine sehr erfreuliche Botschaft und ein großer Schritt, gemessen am bisherigen Verhalten der Regierung im Land", sagte Bernhard Strube, der Sprecher der Initiative. Nun müssten die Schulträger, aber auch die Lehrerinnen und Lehrer ihren konstruktiven Beitrag dazu leisten, dass das Angebot auch tatsächlich zu Stande kommt. Qualitätsvolles Lernen von Kindern und Jugendlichen brauche eben mehr Zeit von Lehrern und Sozialpädagogen sowie bessere Lern- und Lebensräume für die pädagogisch sinnvolle Abwechslung von Anstrengung, Entspannung und Vertiefung. Dies alles verursache zusätzliche Investitionen nicht nur beim Land, sondern auch bei den Schulträgern, und fordere Lehrerinnen und Lehrern die Bereitschaft ab, auch nachmittags in den Schulen zu arbeiten. Doch langfristig profitiere die Gesellschaft, wenn damit die Fördermöglichkeiten für Kinder verbessert würden, insbesondere für Bildungsbenachteiligte, aber auch für begabte, und wenn ein merklicher Beitrag zur Verringerung der Zahl der Schulabbrecher geleistet werden könne.

Die Eltern fordern angesichts der Ankündigung von Finanzminister Jacoby, "sozialverträgliche Beitragsstaffelungen beim 3. Kindergartenjahr, den Schülerbeförderungskosten und den Elternbeiträgen für Ganztagsschulen" einzuführen, den Bildungsminister auf klarzustellen, dass für echte Ganztagsschulen kein Schulgeld erhoben werde. Die staatliche Schule sei kostenlos. Als mehr als fragwürdig sehen die Eltern an, dass die sogenannten Ganztagsklassen, die es an einigen Schulen schon gibt, mit fünf zusätzlichen Lehrerstunden und hinsichtlich der Finanzierung mit der Nachmittagsbetreuung gleich gestellt sind. Mit dem "Förderprogramm 'Freiwillige Ganztagsschulen 2010' im Saarland" vom 27.05.2010 habe die Regierung für die "Ganztagsschule in der Halbtagsschule" quasi das Schulgeld eingeführt, wenn die Ganztagsklassen in diesem Schuljahr auch noch für alle Eltern beitragsfrei gestellt seien. Die Initiative fordert den Minister auf, die Ganztagsklassen pädagogisch und finanziell wie echte Ganztagsschulen anzusehen. Das bedeute, dass für sie kein "Schulgeld" erhoben werden dürfe; das bedeute auch, dass die "Unterversorgung" mit fünf Lehrerwochenstunden auf die etwa doppelte Stundenzahl wie bei den echten Ganztagsschulen angehoben werden müsse.