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Schulstandorte: Landeselterninitiative fordert Beteiligung vor Ort und Perspektiven - Freiraum für bessere Schulentwicklung - Inklusion benötigt einen Systemwechsel

10.  September 2014, Newsletter 17/2014

Schulstandorte: Landeselterninitiative fordert Beteiligung vor Ort und Perspektiven

Die Landeselterninitiative für Bildung hat von Landesregierung und Schulträgern (Landkreise und Regionalverband) gemeinsam klare Perspektiven zu Standorten und Konzepten für die Gemeinschaftsschulen gefordert, die in den nächsten Jahren die Mindestschülerzahl von 220 in den Klassenstufen 5 bis 9 dauerhaft nicht werden halten können. Das Thema muss aus parteipolitischem Zank herausgehalten werden. Bei aller noch bestehenden Unsicherheit hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Profile der Schulen und der Resonanz (Anmeldezahlen) dürfen im Jahr drei nach dem Start der als gleichwertig neben dem Gymnasium geschaffenen Schulform klare Perspektiven nicht länger auf sich warten lassen. Wir fordern zudem eine breite Einbeziehung der Schüler, Eltern und Lehrer vor Ort. So wird Verständnis und Akzeptanz für Notwendigkeiten und örtliche Verlagerungen entstehen.

Nach den aktuellsten Prognosezahlen des Bildungsministerium vom 20. Juni, die uns überlassen wurden, erreichen folgende ERS/GemS ab dem angelaufenen Schuljahr für sich allein (!) nicht die im Schulordnungsgesetz geregelte Mindestschülerzahl: Friedrichstal, Großrosseln (Robert-Schuman-Schule), Quierschied, NK-Wellesweiler, Saarlouis I (In den Fliesen), Saarwellingen (Schule an der Waldwies), Bous-Ensdorf (Marie-Curie-Schule), Mandelbachtal (Mandelbachtalschule), St. Ingbert I, Nonnweiler-Primstal. In den Schuljahren danach kommen drei dieser Schulform dazu. Näheres in der Aufstellung zum Download. Als einziger Schulträger hat bisher erst der Landkreis St. Wendel in seiner Schulentwicklungsplanung vom Mai 2013 einen Weg für die Gemeinschaftsschule Namborn geschaffen, die schon seit dem Schuljahr 2011/2012 zu wenige Schüler aufnimmt. Gemäß Schulentwicklungsplan des Landkreises St. Wendel wird am Standort Namborn ab dem Schuljahr 2014/15 keine Einschulung mehr durchgeführt. Die Schüler aus dem Einschulungsjahrgang 2012/13 werden ab dem Schuljahr 2014/15 einer anderen Schule zugeführt, die Schüler aus dem Einschulungsjahrgang 2013/14 ab dem Schuljahr 2015/16. Seit dem Schuljahr 2013/14 wird die Schule als Außenstelle der Gemeinschaftsschule St. Wendel geführt, die damit selbst - anders als allein - genügend Schüler erreichen wird.

Landeselterninitiative begrüßt Freiraum für bessere Schulentwicklung

Die Landeselterninitiative für Bildung begrüßt die Entscheidung von Bildungsminister Ullrich Commerçon, den Schulen mehr Selbständigkeit und Eigenverantwortung zuzuerkennen. Viele Beispiele von ausgezeichneten Schulen beim Deutschen und auch beim Saarländischen Schulpreis zeigen, dass ihre Qualität weiterentwickelt wurde, wenn Schulleitungen pädagogische Wagnisse eingegangen sind und manch einengenden Erlass der Schulbehörde nicht beachtet haben. Dabei haben sie nicht von vornherein mehr Personal und Geld gefordert - wie es bei der Kritik von Philologenverband und Saarländischem Lehrerinnen- und Lehrerverband anklingt -, sondern mit dem gleichen Ernst selbst gelernt und selbständig an sich gearbeitet, wie sie es ihren Schülern vermitteln. Diese Schulen, von denen heute andere lernen, haben neue und ergebnisorientierte Formen der Zusammenarbeit des Kollegiums, der Führung und des demokratischen Managements entwickelt und die Motivation und Professionalität ihrer Lehrer planvoll gefördert. Sie haben in der Bewältigung der Stofffülle, der Verbesserung des Lehrplans, der Organisation und Evaluation des Schulgeschehens eigene Aufgaben für sich erkannt und daran selbstständig und nachhaltig gearbeitet. Darin sehen wir die Chancen, die durch mehr Selbständigkeit entstehen: schließlich bessere Bildung für unsere Kinder.

Nach Auffassung der Landeselterninitiative brauchen die Schulen bei mehr Handlungsspielraum natürlich von vornherein die Gewissheit, dass Lehrermangel nicht selbst verantwortet werden muss, und sie brauchen gezielte Fortbildungsangebote über z.B. Unterrichtsentwicklung und pädagogische Führung.

Hinweis:
Mit einem umfangreichen Programm für die unterschiedlichsten Zielgruppen fördert die Akademie des Deutschen Schulpreises, der alle Preisträgerschulen für fünf Jahre angehören, den Austausch und die Verbreitung vorbildlicher reformorientierter Schulpraxis. Dabei lernen Schulen von Schulen, um die Schulentwicklung in Deutschland nachhaltig voranzubringen. Der Deutsche Schulpreis wird von der Robert Bosch Stiftung und der Heidehof Stiftung veranstaltet. Der Saarländische Schulpreis orientiert sich an diesem Vorbild.

Inklusion benötigt einen Systemwechsel - Inklusionsexpertin entgegnet Ministerpräsidentin

In der Wochenzeitung DIE ZEIT vom 24. Juli veröffentlichte die saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) unter dem Titel „Nicht mit der Brechstange“ einen Beitrag zum Stand der Inklusion, der zwischen Inklusionsbefürwortern und -gegnern polarisiert und einen Graben aufreißt. Wir verbreiten mit diesem Newsletter die Kritik von Dr. Ilka Hoffmann, beim GEW-Hauptvorstand verantwortlich für den Bereich Schule und ehemalige Inklusionsbeauftragte des saarländischen Bildungsministeriums.

Hier die Kritik: http://www.gew.de/Inklusion_benoetigt_einen_Systemwechsel.html

Veranstaltungen zur Friedenserziehung des Landesinstituts für Pädagogik und Medien

Da wir uns mit anderen zusammen für eine Stärkung und Unterstützung der Friedenserziehung an Schulen engagiert haben, weisen wir auf zwei Veranstaltungen des LPM zum Thema hin:

"Felix zieht in den Krieg" - Eine Erzählung für Jugendliche über den Ersten Weltkrieg und seine Folgen

Fachtagung: "Frieden will gelernt sein" - Friedenserziehung als Aufgabe der Schulen

 

Wir wünschen allen unseren Abonnentinnen und Abonnenten sowie ihren Familien einen guten Start ins neue Schuljahr!