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Ernüchterung nach dem IT-Gipfel

15.12.2016, Medienmitteilung und Newsletter 19/2016

Aus Anlass der öffentlichen Diskussion des Landeskonzepts „Medienbildung in saarländischen Schulen“ des Bildungsministers im Landesinstitut für Pädagogik und Medien (15.12.2016, 15 Uhr), an der auch Lehrer-, Schüler- und Elternvertreter teilnehmen, teilt die Landeselterninitiative für Bildung mit, es habe sich bei Eltern nach dem IT-Gipfel schnell Ernüchterung eingestellt. Es sei ausdrücklich zu begrüßen, dass der Minister ein landesweit geltendes Konzept für die digitale Bildung zur Weiterentwicklung des Lehrens und Lernens in Angriff genommen habe. Doch verfügten viele Schulen nach kursorischen Informationen von Eltern nicht mal über eine „Basisinfrastruktur“ für Unterricht und Lernen mit digitalen Medien, für deren Anschaffung die Schulträger verantwortlich sind. Notebooks und Tablets seien nicht in ausreichender Zahl verfügbar bzw. funktionsfähig. WLAN sei an vielen Schulen überhaupt nicht vorhanden. Auch reiche an offensichtlich der Mehrzahl der Schulen die Internetgeschwindigkeit nicht aus - nehme man das absolute Minimum von mindestens 25 MBit/s -, die Digitalisierung für die Gestaltung des Unterrichts zu nutzen, bei dem nun mal viele Schüler gleichzeitig Zugriff haben und Arbeits- und Kommunikationsplattformen nutzen müssten. Die Landesregierung, hier die zuständige Staatskanzlei, habe es offensichtlich versäumt, in die Breitbandstrategie systematisch die Schulen einzubeziehen.
Die Eltern sehen in der mangelnden Versorgung mit WLAN und Internet auch die Ursache dafür, dass es an vielen Schulen gar kein Medienkonzept gäbe.
Die Elterninitiative erwartet von der vom Bildungsministerium in diesem Jahr durchgeführten Erhebung über die IT-Infrastruktur an den Schulen im Saarland Aufschluss, welche Defizite behoben werden müssen, damit alle Schulen mit wenigstens einer „Basisinfrastruktur“ Konzepte zur Schul- und Unterrichtsentwicklung, die das Lernen mit digitalen Medien ermöglichen und unterstützen, auch entwickeln und umsetzen können. 

Hinweis 1:

Wie wichtig im Übrigen Bürgern die Einführung digitaler Medien im Bildungsbereich ist, zeigt eine repräsentative Umfrage, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Auftrag gegeben hat. Laut „ZukunftsMonitor“ vom Oktober 2016 zum Thema „Lehren, Lernen und Leben in der digitalen Welt“ wollen 86 Prozent der Befragten den Umgang mit digitalen Medien auch in der Schul- und Berufsbildung verankert wissen.

Hinweis 2:

Medien-Information des Bildungsministeriums vom 14. Januar 2016
"IT-Ausstattung in saarländischen Schulen
Commerçon: Saarland soll bundesweit in die Spitzenposition

Bildungsminister Ulrich Commerçon will die saarländischen Schulen bei der Verbesserung der IT-Ausstattung unterstützen. Mit Blick auf den kürzlich vorgestellten Länderindikator 2015 „Schule digital“ der Deutsche Telekom Stiftung sagte der Minister, das Saarland befinde sich bei den wesentlichen Indikatoren im Mittelfeld der deutschen Bundesländer. „Unser Ansporn muss es aber sein, in den nächsten Jahren in die Spitzengruppe der Bundesländer vorzustoßen. Dies verlangt dem Land und den Kommunen als Schulträger eine enorme Kraftanstrengung ab“, so der Minister.
Er betonte: „Bildung ist ein wichtiger Baustein zur Gestaltung der Digitalisierung. Das Saarland fördert in vielfältigen Projekten und Kooperationen die digitale Entwicklung in der Bildung. Erfolg werden wir jedoch nur haben, wenn die Schulen auch über die entsprechende Ausstattung verfügen. Deshalb wird das Bildungsministerium im Laufe des ersten Halbjahres 2016 eine Bestands- und Bedarfserhebung an den saarländischen Schulen durchführen. Danach werden wir mit den Schulträgern Gespräche darüber aufnehmen, wie wir gemeinsam die Aufgabe einer sachgerechten und zukunftsorientierten technischen Ausstattung der Schulen angehen können.“