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Offener Brief der Landeselterninitiative an den Bildungsminister zur Prüfung Hörverstehen Englisch im Abitur 2013

Newsletter 6/2013 und Medienmiteilung, 22.3.2013

Wir haben heute Bildungsminister Ulrich Commerçon folgenden Brief geschrieben und den Brief auch den Medien zugeleitet:

"Sehr geehrter Herr Minister,

Schüler und Eltern haben sich an die Landeselterninitiative für Bildung gewandt und die Aufgabenstellung bei der diesjährigen Abiturprüfung im Fach Englisch Hörverstehen kritisiert. Es gibt offensichtlich in der Schülerschaft große Aufregung: Im Erweiterungskurs (E-Kurs) sei eine Aufgabe so komplex vorgetragen worden (mit Hintergrundgeräuschen), dass eine Übersetzung kaum möglich gewesen sein soll. Im Grundkurs (G-Kurs) sei der Text von einer Person indischer Nationalität mit einem Akzent gesprochen worden, der eine Übersetzung erheblich erschwert hätte. Auch Lehrer sollen mit der Abi-Prüfung nicht zufrieden gewesen sein.

Wir sind auf eine Petition im Internet hingewiesen worden, der sich inzwischen 344 Personen angeschlossen haben (Stand heute, 10 Uhr). Hier der Link: https://www.openpetition.de/petition/online/petition-zur-zurechenschaftsziehung-der-verantwortlichen-fuer-das-englisch-hoerverstehen-abitur-2013

Viele Kommentare auf der Facebook-Seite der Gesamtlandesschülervertretung gehen in die gleiche Richtung (https://www.facebook.com/glsv.saar?fref=ts).

Schon im letzten Jahr gab es ähnliche Kritik.

Nach Lehrplan für Englisch der Gymnasialen Oberstufe (G-Kurs: http://www.saarland.de/dokumente/thema_bildung/EN-G-GOS-Feb2008.pdf - E-Kurs: http://www.saarland.de/dokumente/thema_bildung/EN-E-GOS-Feb2008.pdf) ist zwar vorgesehen, authentische Texte zu verwenden, was einschließt, dass auch von Nichtengländern gesprochene Texte und Texte aus Alltagssitutationen (Radio, öffentliche Durchsagen) verwandt werden. Doch sind wir der Auffassung, dass Abweichungen von artikulierter Standardsprache, Hintergrundgeräusche und schlechte Tonqualität nicht so weit gehen dürfen, dass die Prüfaufgaben nicht oder nur sehr schwerlich bewältigt werden können. Wir halten es für grundsätzlich notwendig, diesen Teil des Lehrplans zu überprüfen. Es erscheint uns - gerade für eine Prüfung - wichtiger, dass die Schülerinnen und Schüler (Auszug aus dem Lehrplan:) längeren Redebeiträgen, Vorlesungen und Diskussionen auch über weniger vertraute und abstrakte Themen sowie einem lebhaften Gespräch unter Muttersprachlern folgen können, wenn weitgehend Standardsprache gesprochen wird, und dass sie wichtige Details sowie unterschiedliche Standpunkte in vielen auditiven und audiovisuellen Beiträgen verstehen.

Da die Proteste gegen die diesjährige Abiturprüfung doch sehr stark artikuliert sind, halten wir es für erforderlich, dass Sie eine umgehende Überprüfung einleiten und den Schülerinnen und Schülern bis rechtzeitig vor Beginn der schriftlichen Abiturprüfung in der zweiten Aprilwoche Aufschluss geben, wie Sie die Prüfung sehen und inwieweit etwa die Schwierigkeiten bei der Notengebung Berücksichtigung finden müssen. Für eine baldige Antwort wären wir Ihnen dankbar.

Diese offene E-Mail ist mit dem Vorsitzenden der Gesamtlandesschülervertretung Jannik Weis abgestimmt.
Sie geht nachrichtlich der Gesamtlandeselternvertretung Gymnasien und zur Information den Medien zu (da in den Medien auch schon über Proteste bei der Prüfung im vergangenen Jahr berichtet worden war)."