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Doppelter Abiturjahrgang G8/G9 - Landeselterninitiative beantragt Herausgabe des Notenvergleichs

Die Landeselterninitiative für Bildung hat bemängelt, dass fast vier Monate nach Ende des alten Schuljahres immer noch nicht der Notenvergleich zwischen den G 8- und G 9-Gymnasiasten bekannt gegeben ist. Wir wollen Aufschluss über Abiturchancen und eventuelle Benachteiligungen sowie erforderliche Konsequenzen. Deshalb haben wir nun auf der Grundlage des Saarländischen Informationsfreiheitsgesetzes bei Bildungsministerin Kramp-Karrenbauer beantragt, uns die Auswertung zur Verfügung zu stellen und die Öffentlichkeit zu informieren. Die Ministerin hatte Ende Februar 2008, vier Wochen nach der Hälfte des Schuljahres, die Ergebnisse des Vergleichs der Halbjahreszeugnisse bekannt gegeben und angekündigt, das Kultusministerium werde nach dem zweiten Halbjahr der Hauptphase die Ergebnisse erneut auswerten.

Der Doppeljahrgang, der im Frühjahr 2009 gemeinsam das Abitur absolviert, hat insgesamt etwa 6.000 Schülerinnen und Schüler, davon sind jeweils rund die Hälfte G8-Schüler und G9-Schüler. Die G8- und G9 Schülerinnen und Schüler werden in rund 2.700 Grund- und Leistungskursen gemeinsam unterrichtet. Die Auswertung im Februar hatte nach damaligen Angaben des Ministeriums ergeben, dass im Durchschnitt über alle Fächer und Kurse der Unterschied zwischen G8- und G9-Schülern weniger als einen halben Punkt im 15 Punkte-Notensystem betrug und "in keinem Fach eine durchgängige Benachteiligung von G8ern gegenüber G9ern" deutlich geworden ist (siehe Pressemitteilung des MBFFK hier zum download).


Die Landeselterninitiative fordert gemeinsam mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und der Gesamtlandesschülervertretung weiterhin eine wissenschaftliche Analyse der Wirkung des achtjährigen Gymnasiums auf Schüler und Lehrer sowie für den Bildungserfolg und die Organisation des Schulsystems. Denn die Verkürzung der Schulzeit hat unbestreitbar die Atmosphäre des Bewährungsdrucks an Schulen hochgeschraubt und zu hoher Arbeitsbelastung sowie enormen Leistungsanforderungen geführt, in vielen Fällen verbunden mit gesundheitlichen Problemen bei Kindern. Viele Kinder können das Gymnasium ohne Hilfe der Eltern oder von Instituten tatsächlich nicht mehr bewältigen. Es darf nicht mehr nur um das bloße Vermitteln von Lehrstoff gehen. Kinder und Jugendliche müssen vielmehr in die Lage versetzt werden, selbständig Kompetenzen zu erwerben, Qualifikationen auszubauen, Bildung zu leben und zu erleben. Wir verweisen darauf, dass die Eltern im Saarland keine einzige Möglichkeit haben, ein echtes Ganztagsgymnasium zu wählen, an dem Lernen besser rhythmisiert ist und mehr Zeit für die Förderung der Schüler besteht.