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"Qualitätsmerkmale einer guten Bildungsplanung am Beispiel Finnlands" - Wir laden ein zum Bildungsforum zum Saarländischen Schulpreis

am Mittwoch 26. August 2009, 19 Uhr, Gesamtschule Sulzbachtal in Dudweiler, An der Mühlenschule 3

Zum Inhalt des Vortrags und der anschließenden Diskussion:

Im Dezember 2001 wurden die Ergebnisse der ersten PISA-Studie der OECD veröffentlicht. Seitdem ist international eine rege Diskussion über Schulsysteme, Faktoren für Lernerfolge, gelungene Schulreformen und versäumte bildungspolitische Chancen in Gang gekommen. Finnland hat in allen Bereichen der gemessenen Lernergebnisse einen internationalen Spitzenplatz eingenommen. Diese Erfolge  kommen nicht von ungefähr. Sie sind Ergebnisse einer entschlossenen und zukunftsgerichteten Reformpolitik seit den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Damals nahm man Abschied von einem parallelen und gegliederten Schulsystem, das heute noch in Deutschland existiert und das von einer frühen Selektion nach der vierten Grundschulklasse gekennzeichnet war.  Die Peruskoulu, eine gemeinsame Schule für unterschiedliche Lerner, besuchen seit über 30 Jahren alle Kinder und Schüler bis zum Ende der 9. Klassenstufe. Kennzeichen dieser Schulform sind die fest verankerte individuelle Förderung aller Schülerinnen und Schüler, eine Lernkultur der Wertschätzung und das Prinzip “Kein Kind darf zurückgelassen werden”.
Die Leitgedanken der finnischen Bildungsplanung orientieren sich an den Fixpunkten Qualität, Gerechtigkeit und Effizienz. Seit Jahrzehnten herrscht nach heftigen Auseinandersetzungen zu Beginn der Schulreform ein gesellschaftlicher Konsens über das bewährte Schulsystem.

Zur Referentin:

Besprochen und vorbereitet war das Bildungsforum mit Rainer Domisch, Counsellor of Education beim Zentralamt für Unterrichtswesen in Finnland, als Referent. Ihn weist auch der Flyer zur Veranstaltung aus. Doch Rainer Domisch musste sich in den letzten Tagen in Finnland einer Tumoroperation an der Bauspeicheldrüse unterziehen. Auf seine Empfehlung kommt Kati Jauhiainen.

Kati Jauhiainen ist finnische Bildungsexpertin, studierte Soziologie, Psychologie und Erziehungswissenschaften an der Freien Universität und Pädagogischen Hochschule in Berlin, mit dem Abschluss Diplompädagogin, und arbeitet an der Freien Universität Berlin und der Charité. Seit der ersten Pisa-Studie referiert sie über das finnische Bildungssystem in Seminaren, Expertengesprächen, Podiumsdiskussionen und Lehrerkonferenzen, in verschiedenen deutschen Bundesländern, in Österreich und in der Schweiz. Sie wird von verschiedenen politischen Parteien, Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretungen, Kommunen, Stiftungen, Schüler- und Elterninitiativen, Hochschulen, Universitäten, Schulämtern und Schulen eingeladen. Kati Jauhiainen arbeitet zusammen mit Rainer Domisch im Zentralamt für Unterrichtswesen in Finnland. Reinhard Kahl hat sie als Bildungsbotschafterin für seinen Film „Treibhäuser der Zukunft“ benannt. Seit 1972 lebt sie in Berlin, sie ist Mutter einer Tochter mit deutscher und finnischer Staatsangehörigkeit. Ihre pädagogischen Grundsätze sind: Jedes Kind ist etwas ganz Besonderes und jedes Kind hat Begabungen, die eine gute Schule entdeckt, fördert und fordert in heterogenen Gruppen ohne Leistungsdifferenzierung.

Der Flyer zur Veranstaltung steht hier zum Download zur Verfügung.